3. Optimale Qualitäts-Sicherungs-Arbeit
18.2.23 unter 1. beschrieb ich, dass ich als Jung-Ingenieur zügig beste Qualitäts-Sicherung / AusschussVermeidung "brachte", die Trupps von Ingenieuren des Giesserei-Instituts bei mehreren Starts innerhalb etwa 5 Jahren nicht bringen konnten, DAS war keine Angeberei - sondern Fakt:Die "höchst gebildeten und qualifizierten" Herren Kollegen wälzten wohl bevorzugt alle nur erdenklichen Theorien mehrfach durch -
während ich -auf mich allein gestellt- pragmatisch/systematisch vorging - und erst einmal alle zügig verfügbaren Informationen sammelte:
1. Sommers gabs sehr viel - im Winter relativ wenig Pinholes:
-----> also spielte das Wetter irgendwie eine ernsthafte Rolle
2. Manchmal gabs nur "gute Tage"
Gelegentlich dazwischen 1 Tag "voller Probleme"
aber auch mal mit Stunden Abstand einige zig Minuten Total-Ausschuss
-----> also gab es sowohl KurzZeitEinflüsse --- als auch längerzeitige
Im nächsten Schritt sah ich mich um, welche Kurz- und Lang-Zeit -Änderungen es "vor Ort" gab:
zu 1. Sehr schnell war mir klar, dass es bei Tagen mit hoher "absoluter" LuftFeuchtigkeit
= hoher Temperatur und hoher "relativer" LuftFeuchtigkeit
viel Pinhole-Ausschuss gab
1a Daraus folgte meine erste -deutlich wirksame- ArbeitsAnweisung an die BetriebsLeitung:
bei heissem Wetter mit hoher relativer LuftFeuchtigkeit
KEINE pin-hole-anfälligen Teile (wie beispielsweise BremsSättel) produzieren
Als nächstes fiel mir auf, dass die beiden "SchmelzBetriebsMeister", 2 Hühnen, ehemalige SS-Offiziere, den HeissWindKupolOfen "stetig vergewaltigend führten". --- Sie kümmerten sich nicht -vorausplanend- darum, welche Art unterschiedliche Formteile tagsüber auf den "Bahnen" abzugiessen waren,
sondern:
Wenn plötzlich mehr Kleinteile "liefen", wurde der Ofen kurzfristig "abgewürgt"
---liefen später schwerste Teile, wurde der Ofen "überblasen"--
Die grossen, starken und laut-starken "Kommandeure" waren aber gefürchtet---
ich war wohl der Erste, der sich nicht fürchtete ---
was die "Führer" erstmal mit "Brüllen und DrohGebärden und verächtlichen Gesten" parieren wollten-
--- ohne Erfolg bei mir--- ... es gab dann einige Tage noch einige versuche, moch zu blocken oder aus-zutricksen---... aber dann "lief ES" . Vor Allem, als beide "Führers" und auch alle anderen Betriebsmeister feststellten, dass der pinhole-Ausschuss stetig weniger wurde.
Im Detail veranlasste ich:
a) Etwa 1 Stunde vor Wechsel auf deutlich grössre/kleinere Gussteile an den Bändern hatten dies die dortigen Vorarbeiter/Meister den "OfenMeistern" zu berichten,
welche die Leistung des SchmelzOfens "sanft" an vorhersehbare Änder anzupassen hatten
b) auch erwartungsgemässe "LegierungsÄnderungen" durften nicht mehr per "Schippen-weiser Zugabe" in Vorherd oder GiessPfannen "brutalst angepasst" werden -
sondern waren vor-sorglichst und recht-zeitigst bei der ZusammenStellung der Chargen-Pakete "oben in den KupolOfen" zu berücksichtigen
DAS brachte Reduzierung des Pinhole-Ausschuss auf weniger als die Hälfte -
was mir aber noch nicht gut genug war
3. Die sehr wechselnde SchlackenFarbe war der nächste FingerZeig:
"Das Eisen", welches eingeschmolzen wurde, war von stark wechselnder "Qualität"
was seither noch niemand für beachtens-würdig annahm:
mal trocken, mal Regen-nass
mal "gepresste Pakete" aus dünnen Blechen
mal ganz grob-stückig
mal blitzeblank, mal durchrostet
Also veranlasste ich, dass die SchmelzÖfen bei "empfindlichen Gussteilen auf dem Band" vorsorglich mit möglichst grobstückigem, trockenem, rost-armem Rohmaterial bestückt wurden.
4. Abschliessend fiel mir noch auf, dass gleiche Gussteile, wenn unterschiedlich "auf der ModellPlatte angeordnet" unterschiedlich "Ausschuss-empfindlich" waren -
und veranlasste sinnvollere Positionierungen.
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im JahresDurchschnitt ersparte ich -innerhalb ca 6 Wochen nach meinem ArbeitsBeginn- diesem Betrieb mit etwa 1000 (eintausend) MitArbeitern mehr als 5% des Gesamt-Ausschuss.
Der Dank ?
Mein frustrierter Vorgesetzter, Dipl.-Ing Milan Lampic, "verhütete" bei mir -"anstatt"- die bei allen Anderen turnusgemässe LohnErhöhung - und mobbte mich immer mehr - - sodass ich kündigte, um -hoffentlich-wieder in Frieden arbeiten zu können.
Wolf Gerlach
mail: post@scheinbar.org